Worum geht’s hier?

Ganz häufig hört man bei jungen Eltern: Zum Kochen habe ich gar keine Zeit. Ich muss mich schließlich um meine Kinder kümmern. Denn wie jeder weiß, kann man heutzutage nicht einfach Kinder kriegen, sie lieben und sich freuen, dass sie jedes Jahr etwas größer werden. Das ging früher mal, als man sein Leben noch nutzen durfte, um zu leben und zu lieben (vor allem seine Kinder).

Heute gilt statt dessen: Kinder müssen gemanagt werden. Noch vor dem ersten Tag im Kindergarten, spätestens aber vor der Einschulung muss ein mittelhochdeutsches Normkind wenigstens zwei Sprachen sprechen sowie ein Diplom in Malen, Modellieren, Papierschöpfen und 3D-drucken haben. Dies muss Ihnen von ihren Helikoptereltern infiltriert werden, weil sie ansonsten kapitalismusfeindliche unnütze Wesen sind, deren Existenzberechtigung sofort überprüft werden muss.

Nebenbemerkung: Während zweisprachige Erziehung, regelmäßiges Origamifalten und Pekip-Gruppe zum Pflichtprogramm gehören, sind Schuhe binden, Sozialkompetenz und gute Manieren natürlich optional. Beides ist im späteren Leben Ohnehin nur ein Klotz am Bein.

Wenn man aber seinem Kind am Vormittag schon Papier schöpfen, Mandarin sprechen sowie das freihändige Basteln von Panflöten beibringen muss, hat man Mittags natürlich keine Lust mehr auf das Rollen von 42 Sushi-Variationen. Das ist schade, denn den Nachwuchs stets mit Fertigfutter vom Catering zu mästen ist auf Dauer auch uncool.

Der Weg aus diesem Dilemma ist einfach und modern: Integration und Inklusion. Oder im Klartext: Lass Deine Kinder in die Küche. Denn völlig überraschend eignet sich die Küche ideal als Förderlabor für den Nachwuchs.

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